Camping & Grillen: Was ist erlaubt?

Tipps für sicheres Grillen im Freien

Grillen gehört für viele Campingfans einfach zum Urlaub dazu. Nach einem Tag in der Natur gemütlich am Camper sitzen und frisches Essen auf dem Grill zubereiten – das macht den lauen Sommerabend perfekt. Doch gerade bei großer Trockenheit ist Vorsicht geboten, wenn man im freien grillen möchte. In diesem Artikel erfährst du, wo und wie du beim Camping sicher und legal grillen kannst.

Camping & Grillen: Was ist erlaubt?
Warum man beim Grillen im Sommer besonders vorsichtig sein muss

Im Sommer sind viele beliebte Camping-Regionen, insbesondere im Süden Europas und auch in Mittelgebirgen oder in den Alpen, von Trockenheit betroffen. Monatelang bleibt Regen aus, die Böden sind staubtrocken, Gräser und Sträucher sind längst verdorrt. In dieser Situation reicht oft schon ein kleiner Funke aus, um ein Feuer auszulösen.

Wenn du schon einmal gesehen hast, wie schnell sich ein Vegetationsbrand ausbreiten kann, wirst du verstehen, warum die Behörden im Sommer sehr vorsichtig sind. Dabei ist Grillen nicht grundsätzlich verboten – aber es unterliegt in dieser Jahreszeit in vielen Regionen klaren Auflagen. Als verantwortungsbewusster Camper solltest du dich immer an diese Vorgaben halten und kein unnötiges Risiko eingehen.

Ganz wichtig: Die Waldbrandgefahrenstufe kann sich täglich ändern. Gerade wenn es vorher sehr heiß war und der Wind zunimmt, steigt die Gefahr sprunghaft. Man sollte also immer tagesaktuell informiert bleiben.

Grillen auf dem Campingplatz – das solltest du wissen

Wenn du auf einem offiziellen Campingplatz stehst, hast du in der Regel die besten Voraussetzungen für einen sicheren Grillabend. Denn auf den meisten Plätzen sind die Brandrisiken gut kontrollierbar, da die Betreiber spezielle Grillbereiche ausweisen oder feste Regeln vorgeben.

Oft findest du an der Rezeption oder auf Aushängen klare Hinweise, welche Grillarten erlaubt sind. In den meisten Fällen sind Gasgrills und Elektrogrills problemlos nutzbar. Hier entsteht keine offene Flamme und kein Funkenflug.

Bei Holzkohlegrills sieht es oft anders aus. Auf vielen Plätzen ist das Grillen mit Holzkohle im Sommer nur auf ausgewiesenen, befestigten Flächen erlaubt. Manche Plätze verbieten Holzkohle bei hoher Waldbrandgefahr sogar komplett. Deshalb solltest du dich immer rechtzeitig über die Lage erkundigen.

Außerdem solltest du beim Grillen auf dem Platz einige Grundregeln beherzigen. Stelle den Grill niemals direkt auf den Rasen, sondern auf eine feuerfeste Unterlage wie Pflastersteine oder eine Metallplatte. Halte ausreichend Abstand zu Wohnmobilen, Zelten und Hecken. Lasse den Griller niemals unbeaufsichtigt. Und sorge dafür, dass er nach dem Essen vollständig und sicher abkühlen kann.

Grillen auf Stellplätzen und in freier Natur – was ist erlaubt?

Ganz anders sieht es aus, wenn du frei stehst oder auf einem naturnahen Stellplatz übernachtest. Hier gelten deutlich strengere Regeln. In vielen europäischen Ländern ist das Grillen in freier Natur während der Sommermonate generell untersagt, sobald eine gewisse Waldbrandgefahrenstufe erreicht ist. Das betrifft insbesondere Regionen in Südeuropa, aber auch viele Gebiete in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Grillen auf einem Wanderparkplatz, an einem Seeufer oder auf einer Wiese ist im Sommer meist keine gute Idee und kann sogar mit hohen Bußgeldern bestraft werden.

Wenn du dennoch grillen möchtest, solltest du ausschließlich offizielle Grillstellen nutzen, die von den Gemeinden eingerichtet und freigegeben wurden. Solche Plätze sind meist mit Schildern gekennzeichnet und bieten sichere Feuerstellen aus Stein oder Metall, die regelmäßig kontrolliert werden.

Welche Grillarten eignen sich besonders fürs Camping?

Für das Grillen beim Camping ist der Gasgrill die beste und sicherste Wahl. Er lässt sich schnell aufbauen, produziert keine Funken und lässt sich gut kontrollieren. Im Sommer ist er auf fast allen Plätzen erlaubt und verursacht auch keinen störenden Rauch, was gerade auf engeren Stellflächen sehr angenehm ist.

Ein kleiner Tisch-Gasgrill mit Kartusche reicht völlig aus und findet in jedem Camper Platz. Wichtig ist, immer eine Ersatzkartusche dabei zu haben, damit man nicht plötzlich ohne Brennstoff dasteht.

Elektrogrills sind ebenfalls eine sehr sichere Option, allerdings nur auf Campingplätzen mit Stromanschluss nutzbar. Hier gibt es mittlerweile sehr leistungsstarke und kompakte Modelle.

Bei Holzkohlegrills solltest du dir ganz sicher sein. Nutze sie nur dann, wenn es ausdrücklich erlaubt ist und die Umgebungsbedingungen es hergeben. Die Gefahr von Funkenflug ist hier besonders groß, und die intensive Sommerhitze führt zusätzlich dazu, dass der Boden stark austrocknet und besonders anfällig für Brände wird.

Holzkohle-Griller aufgepasst

Sicherheit hat beim Grillen grundsätzlich oberste Priorität – doch bei Holzkohlegrills ist besondere Vorsicht geboten. Anders als bei Gas- oder Elektrogrills entsteht hier offene Glut, die bei trockenen Witterungsverhältnissen schnell zur Gefahr werden kann. Wer dennoch nicht auf das klassische Holzkohle-Erlebnis verzichten möchte, sollte die richtigen Vorkehrungen treffen.

Neben einem ausreichend großen Sicherheitsabstand zur Umgebung sollte beim Holzkohlegrill auch die Löschbereitschaft gewährleistet sein. Ein Wasserkanister gehört zur Grundausstattung, besser noch zwei – einer zum Abkühlen der Glut, der andere zur unmittelbaren Brandbekämpfung. Besonders effektiv ist zusätzlich ein tragbarer Pulverlöscher der Klasse A oder ein kompakter Schaumlöscher, der im Camper griffbereit gelagert werden kann. Für kleinere Entstehungsbrände reicht oft auch eine handelsübliche Löschdecke, die über die Glut geworfen wird und die Sauerstoffzufuhr stoppt.

Nach dem Grillen sollten die Kohlereste nicht nur abkühlen, sondern auch sicher gelagert werden. Wer viel unterwegs ist, kann dafür eine feuerfeste Transportbox oder einen verschließbaren Metalleimer nutzen, der speziell für Grillaschen vorgesehen ist. So wird verhindert, dass unbemerkt Glutreste mitgeführt oder an ungeeigneter Stelle entsorgt werden.

Genuss-Tipp: Was eignet sich besonders gut fürs Camping-Grillen?

Gerade beim Camping eignen sich einfache und schnelle Gerichte, die wenig Vorbereitung erfordern und trotzdem richtig lecker sind.

Ein Gaumenschmaus sind marinierte Hähnchenspieße, die du schon zu Hause in eine Marinade einlegen und im Camping-Kühlschrank aufbewahren kannst. Auch buntes Grillgemüse, zum Beispiel Paprika, Zucchini und Aubergine, lässt sich hervorragend in Alufolie oder auf dem Grillrost zubereiten.

Ein absoluter Geheimtipp ist gegrillter Halloumi-Käse. Er lässt sich wunderbar auf dem Gasgrill anbraten und ist eine tolle Alternative zu Fleisch. Für den süßen Abschluss empfehlen sich gegrillte Bananen mit Schokolade – besonders bei Kindern ein Hit.

Wer es rustikal mag, kann sich auch an gefüllten Champignons versuchen. Einfach die Pilzköpfe mit Frischkäse, Kräutern und etwas Knoblauch füllen und in einer Grillschale langsam garen lassen – ein echter Genuss mit wenig Aufwand. 

Ebenso empfehlenswert sind Fladenbrote oder Wraps, die auf dem Grill kurz angeröstet und dann nach Belieben belegt werden können – zum Beispiel mit Grillgemüse, Käse und einer Joghurt-Kräuter-Sauce. So entsteht im Handumdrehen ein unkompliziertes, warmes Camping-Dinner.

Und wer Fisch mag, sollte unbedingt einmal Lachsfilets in Alufolie mit Zitronenscheiben, etwas Butter und frischem Dill ausprobieren. Auf dem Grill gegart bleibt der Fisch schön saftig und entwickelt ein schmackhaftes Aroma.

Fazit: Sicher grillen und die Natur respektieren

Grillen und Camping gehören einfach zusammen. Doch gerade in den trockenen Sommermonaten sollte man mit besonderem Verantwortungsbewusstsein handeln. Wer sich an die Regeln hält, auf sichere Grillarten setzt und mögliche Brandgefahren im Blick behält, kann auch in dieser Jahreszeit wunderbare Grillabende beim Camping erleben.

Weitere hilfreiche Tipps rund ums Camping findest du übrigens im PIA Camper Blog – schau doch gleich mal rein!

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